Die ganze Werbeindustrie ist nur darauf bedacht, uns etwas zu verkaufen. Ihre Aufgabe ist, Menschen zu überzeugen, dass sie etwas brauchen, was sie noch nicht haben, damit sie es sich besorgen. Interessant dabei ist, dass die Menschen der Werbung glauben und oft Dinge kaufen, die sie eigentlich nicht wirklich brauchen. Warum die gleichen Menschen so ein großes Problem haben, jemandem zu Glauben, der ihnen das Evangelium verkündigt, ist mir ein großes Rätsel. Der Evangelist macht ja auch Werbung für ein „Produkt“, das man sogar umsonst bekommen kann. Warum will es niemand?
Nun, wenn man jemandem was schenkt, dann fühlt sich der Beschenkte meistens schuldig, etwas dafür zurückgeben zu müssen. Meistens reicht schon ein Dankeschön, doch für viele ist es zu wenig. Wenn man also das Evangelium umsonst anbietet, will sich niemand schuldig fühlen, etwas dafür tun zu müssen, bis man ihnen erklärt, dass Jesus keine Leistung dafür von uns braucht und dass Er mit einem herzlichen Dankeschön zufrieden wäre. Jesus sagte auch seinen Jüngern: „Umsonst habt ihr’s bekommen, umsonst gebt auch weiter!“ Dass Gottes Gnade umsonst, aber nicht billig oder schlecht ist, können nur unsere Zeugnisse am besten überzeugen.
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich früher öfter falschen Versprechen aus der Werbung geglaubt habe und das kostete mir einiges an Taschengeld. Das zerstörte auch mein Vertrauen zu der Werbung, weil man da leicht betrogen und manipuliert werden kann. Bei Gott ist es anders. Je mehr ich Seinem Wort glaubte, desto stärker wurde auch mein Vertrauen zu Ihm, weil Er Sein Wort immer gehalten hat und alles erfüllte, was Er mir versprach.
Seit vielen Jahren schon mache ich „Werbung“ für Gott. Doch das funktioniert ein wenig anders, nicht wie bei der Werbung der neuen Spagetti-Sousse, bei der die Schauspieler zwar schmatzen und genussvoll „Lecka!“ rufen, doch den Geschmack kann man als Zuschauer nicht spüren. Wenn ich aber Werbung für Gott mache, kommt der Empfänger des Evangeliums sofort in den Genuss des lebendigen Gottes.
Warum viele Menschen unserer „Werbung“ des Evangeliums nicht glauben? Weil wir sie ihnen „unprofessionell“ präsentieren. Wenn ich einem Ungläubigen erzähle, was er alles nicht darf, wenn er zum Glauben kommt, dann war das eine Schlechte „Werbung“. Wenn eine Spagetti-Sousse angeworben wird, wird in der Werbung auch nicht erzählt, dass man bei Unverträglichkeit davon Durchfall kriegen könnte.
Wie gesagt, die beste Werbung für unseren Glauben und für das Evangelium, sind unsere Zeugnisse. Je mehr man davon hat, desto überzeugender ist unsere „Werbung“.