Das Thema „Selbstwert“ bzw. „Selbstwertgefühl“ brennt mir immer wieder auf dem Herzen. Warum? Weil ich selbst in meinem Leben viel Ablehnung und sogar Missachtung erlebt habe, was negativ auf mein Selbstwert ausgewirkt hat. In der Schule in Russland wurde ich wegen meines deutschen Namens und meiner epileptischen Anfälle von Mitschülern gehänselt, aber auch mein Vater behandelte mich so, als wäre ich etwas Minderwertiges. Ich habe Versucht, mein Selbstwert irgendwie mit Schreiben und Vortragen von eigenen Gedichten aufzubessern, aber so wirklich gelungen ist es mir auch nicht. In Deutschland habe ich auch viel Ablehnung erfahren, weil ich hier von manchen Kameraden als „dumme Russe“ behandelt worden, obwohl ich deutsche Vorfahren und deutschen Name habe. Ja, das war alles nicht so einfach, aber bei Gott habe ich die Liebe und die Annahme gefunden, die ich so sehr brauchte. Er als einziger glaubte an mich, kleinen Viktor, einen Versager. Er zeigte mir, dass Er ausgerechnet so eine schwache Natur wie mich gebrauchen kann, um Sein Reich zu bauen. Er sagte mir immer wieder, dass ich Sein Schatz bin und Er Großes mit mir vorhat. So fühlte ich mich immer bedeutender und wichtiger, Gott zeigte mir den Weg, den ich gehen soll, und Er offenbarte mir immer mehr Seinen Willen und Seine Pläne mit mir.
Hätte ich damals meinen Klassenkameraden und meinem Vater nicht geglaubt, dann hätte ich zwar keine Minderwertigkeitskomplexe, aber dafür könnte ich selbstgerecht und arrogant werden. So hatte das schon einen Sinn, warum Gott so zugelassen hat. Mit der Zeit bekam ich ein Herz für Kranke und Schwache, weil ich selbst so einer war. Gott hat in 30 Jahren meines Glaubenslebens mir immer wieder klar gemacht, wie wichtig ich für Ihn bin. Er hat mir versichert, dass Er mir größere Dinge anvertrauen wird, wenn ich Ihm in kleinen Dingen treu bleibe. So kann ich heute jedem Selbstzweifler sagen: Suche Deinen Wert bei Gott! Höre auf Seine Meinung über Dich und nicht auf die der Menschen um Dich herum.