Wie soll man „richtig“ glauben?

Wir leben in einer Zeit, in der es viele Konfessionen und Strömungen mit christlichem Kontext gibt. Da fragt man sich, warum denn so viele, wenn es nur einen Gott und Erlöser Jesus Christus gibt?
Diese Frage habe ich mir auch oft gestellt. Meistens habe ich alledings die Erfahrung gemacht, dass es in christlichen Gemeinden viel geheuchelt und geschauspielert wird. Am Sonntag ist man fromm und fröhlich, aber in der Woche sieht das Leben oft anders aus.
Früher dachte ich, dass ich von der Sünde geschützt bin und richtete andere Christen, die nach meinen Vorstellungen ein sündiges Leben führten. Als ich aber die Erfahrung machte, dass ich trotzt der Kindschaft Gottes ein Sünder bin, der immer noch sündigt, hörte ich mit dem Richten auf. Aha! Deswegen ließ Gott mich auch mal in die Sünde fallen, damit ich lerne, andere Sünder zu lieben, statt sie zu verurteilen.
Ich habe täglich meine Gemeinschaft mit Gott und frage Ihn nach Seinem Willen. Er vergibt mir meine Sünde und gibt mir die Kraft, weniger zu sündigen. Ich habe mich von all den Frommen getrennt, die meinen die Heiligkeit und Vollkommenheit in Person zu sein, von denen man aber im Alltag nichts sieht.
Als ich vor vielen Jahren zu einem Hauskreis kam und die Gastgeberin fragte, wo ich meine verschwitzte Füße waschen kann, sagte sie: „Zieh deine Schuhe wieder an und setz sich ins Zimmer.“ Ironischerweise war das Thema des Abend „Nächstenliebe“. Das kann doch nicht wahr sein!
Der christliche Glaube ist für mich keine Kirche, Religion oder sonstiges Zeug, sondern praktische Liebe zu einander und zu den Menschen um uns herum. Weil sie aber in vielen Kirchen und Gemeinden nicht vorhanden ist, sondern nur vorgeheuchelt wird, gibt es viele kaputte Menschen in den Gemeinden, die sogar an Suizid denken. Jesus sagte nicht aus Spaß, dass der Glaube ohne Werke tot ist. Darum ist mein Appel an alle Christen: Liebt einander, aber in der Tat!