Ein Kind Gottes sollte demütig vor Gott sein. Das ist schon richtig so! Doch, was bedeutet das eigentlich? Muss man in Sack und Asche liegen? Muss man sich selbst auspeitschen, um sich so zur Demut zwingen?
Nein, nein und nochmals nein! Es ist eine falsche Vorstellung von Demut. Was Gott unter Demut versteht, ist die Unterordnung Seinem Willen und Bereitschaft, ihn zu tun. Dafür braucht man natürlich wieder den Glauben. Denn wie soll ich ohne Glauben, Gottes Willen erfüllen. Das schaffe ich niemals! Wenn mein Glaube zu klein ist, dann kann ich Gott nichts zutrauen, was Er durch mich machen kann. Ich kann mich wirklich für so demütig halten, wenn ich Gott gegenüber mit frommen Gesicht und gesonderteten Kleidung auftrete. Doch das ist falsche Demut. Gott schaut nicht darauf, wie fromm ich nach Außen bin, Er will ein Herz in mir sehen, das bereit ist, Ihm zu gehorchen. Ein Zeichen der Demut ist, wenn ich Ihn um Kraft und Weisheit bitte, weil ich mich zu schwach fühle, um Seinen Auftrag zu erfüllen. Ein Diener Gottes, der sich bereit erklärt, Gott und Menschen zu dienen, ist nicht von anfang an perfekt und zu allem fähig. Gott beruft ihn und rüstet ihn mit nötigen Fähigkeiten aus.
Ich war früher unfähig, vor vielen Menschen zu reden. Da ging’s mir ähnlich wie Mose, der sich geweigert hat, das Volk Israel zu führen, weil er angeblich nicht gut im Reden war. Doch bei meinem allerersten Vortrag hatte ich plötzlich diese Fähigkeit von Gott bekommen und zu meiner Verwunderung sprach ich ohne jeder Aufregung. Ich hatte keine Zweifel mehr, dass ich in der Lage bin, Gott zu dienen, weil ich es erfahren habe.
Wenn Christen kleingläubig sind, erzählen sie Gott wie unfähig und klein sie sind, wie schlimm die Umstände sind usw. Sie tun verstecken sich lieber und machen „Kleinigkeiten“ im Reich Gottes, anstatt Gott größere Dinge in ihrem Leben zu zutrauen. Das ist aber keine Demut, sondern Bequemlichkeit.
April 24
Demut oder Kleinglaube
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