Wenn ich mir die Welt von heute anschaue, kommt in mir der Wunsch hoch, nicht mehr da zu sein. Absoluter Chaos, Hoffnungslosigkeit und Zerstörung sind nur einige Dinge, die offensichtlich sind. Viele Menschen und oft auch die christlichen Gemeinden sind überfordert und wissen nicht, was sie dagegen tun sollen.
Neulich sprach ich mit Kristina Raschen, einer Trauma Therapeutin aus Augsburg, über ihre Erfahrungen mit Suizidgefährdeten, und war erstaunt, dass ihre meisten Klienten aus christlichen Gemeinden kommen. Das ist eine traurige Bilanz, denn aus den Gemeinden sollten viele Menschen kommen, die Hoffnung verbreiten und nicht die, die jede Hoffnung verloren haben. Warum passiert das? Was machen wir Christen in unseren Gemeinden falsch?
Nun, es herrscht oft ein Irrglaube, dass es keinem Christen schlecht gehen kann, denn er glaubt ja an einen Gott, der hilft. Das glauben oft die, die kaum Not erlebt haben und nie wirklich in der Klemme steckten. Nur, weil bei ihnen alles gut ist, ist es nicht bei jedem so. Darum sollten wir mehr aufeinander achten, denn es könnte sein, dass es jemandem richtig Scheiße geht und niemand das merkt. Die aber, die gerade schwer im Leben haben, sollten aufhören ihre Masken tragen, die nicht erahnen lassen, dass sie gerade in einer tiefsten Not stecken. Wenn es in den Gemeinden mehr miteinander und weniger nebeneinander geben wird, dann könnte es auch weniger Not geben. Wir müssen die ersten Jünger zum Vorbild nehmen, die alles miteinander geteilt haben. Wir müssen den Abstand zu einander immer mehr reduzieren und jede Menschenfurcht ins Klo spülen. Der Schwachsinn, dass wir immer stark sein müssen, ist eine Lüge. Gott muss stark in uns sein! Er ist in den Schwachen mächtig! Da Er aber nicht immer sofort hilft, sondern den Geschwistern die Chancen bietet, sich um die Leidenden zu kümmern, fühlen sich viele von Gott verlassen. Dabei liegt die Schuld bei jedem, der auf seinen Nächsten nicht achtet, und nicht bei Gott.
März 13
In der Welt der Hoffnungslösigkeit
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